Fokussierung Bestattungen

Ehrenbürger August Dechert
Ehrenbürger August Dechert

Anfang der 1970er Jahre war das Geschehen auf dem Grundstück Ludwigshöhstraße 46 durch die Tankstelle geprägt. Durch die stetige Steigerung der durchgeführten Bestattungen, waren die drei Arbeitsbereiche Bestattung, Tankstelle und Mietwagen-/Chaffeurdienste immer schwieriger miteinander zu verbinden.

August Dechert wurde im August 1973 zum Ehrenbürger Darmstadts ausgezeichnet. Diese Ehrung erhielt er für sein soziales Engagement im Stadtteil Bessungen und für seine Verdienste als Darmstädter Unternehmer.

Durch den Tod von August Dechert im Jahr 1978 ging das Unternehmen auf seinen Sohn Dieter Dechert über, derbereits seit 1960 im elterlichen Unternehmen arbeitete. Er trieb maßgeblich die Fokussierung auf das Thema Bestattung voran. Er war mit Leidenschaft Bestatter und stellte die Bestattungen von nun an in den Mittelpunkt des Unternehmens.

1982 schloss Dieter Dechert die Tankstelle, baute die Anlagen und Hebebühne zurück und entschloss sich zur Modernisierung des Bestattungsunternehmens. Eine umfangreiche Renovierung des Grundstücks Ludwigshöhstraße 46 sollte der Grundstein für die Zukunftsgestaltung legen.

Sein Sohn Markus Dechert war zu diesem Zeitpunkt bereits auch schon im elterlichen Bestattungsunternehmen tätig und unterstützte tatkräftig die Umbaumaßnahmen.

Unser erster Mercedes Bestattungswagen von Pollmann Karoserienbau (002001)

1983 wurde der erste Bestattungswagen der Marke Mercedes-Benz in den Fuhrpark aufgenommen. Die Besonderheit zu dieser Zeit war die Farbgestaltung in Silber. Es war der erste Bestattungskraftwagen im südhessischen Raum, der nicht traditionell schwarz lackiert war.

Der Umbau des Fahrzeuges wurde von der Firma Pollmann durchgeführt.

"Das Unternehmen Pollmann wurde 1926 in Bremen gegründet und bot verschiedene Karosserieanfertigungen von Cabrio- über Limousinen-, LKW- und Sonderfahrzeugaufbauten bis zum kompletten Omnibus an. Die Fertigung erwarb sich schnell einen hervorragenden Ruf in Bremen und später in ganz Deutschland. Ferner baute Pollmann auch Pumpen für die Bauindustrie.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Fertigung wieder aufgenommen. Außerdem betrieb Pollmann die zu dieser Zeit größte Ford-Niederlassung in Bremen. Ab den 1950er Jahren spezialisierte man sich auf den Bau von Bestattungskraftfahrzeugen, führte aber bis zum Schluss auch alle mit dem Karosseriebau zusammenhängenden Arbeiten wie Fahrzeugrestaurierungen, Lkw-Aufbauten, Reparaturen an Omnibussen und Unfallfahrzeugen aus, ebenso Lackreparaturen, allerdings mit stark absteigender Tendenz. Da Pollmann über eine Lkw-taugliche Lackierkammer verfügte, waren komplette Lackierungen möglich.

Pollmann baute zunächst hauptsächlich Ford-Personenwagen vom Ford P2 (1957) bis zum Ford P7 (1971) und anschließend vom Ford Consul (1972) bis zum Ford Granada (1985) zu Leichenwagen um. 1972 wurde ein neuer Produktionsstandort mit Verwaltungsgebäude im Industriegebiet Bremen-Mahndorf bezogen.

Ende der 1970er Jahre verschoben sich die Produktionszahlen zugunsten der Marke Mercedes-Benz mit den Baureihen W 114 und W 115 (1968–1976) sowie W 123 (1976–1984). Mit der Einführung der Mercedes-Benz Baureihe 124 (1985–1994) wechselte Pollmann nahezu gänzlich zu Mercedes-Benz und baute fortan auf Basis der E-Klassen W 210 (1995–2003) und W 211 (2003–2008) Bestattungswagen. Parallel dazu wurden auch Kombis und Transporter zu Bestattungswagen um- und ausgebaut, insbesondere Mercedes-Benz L 206/207 (bis 1976) Mercedes-Benz T 2 (1977–1994) und Mercedes-Benz Sprinter (ab 1995), aber auch Mercedes-Benz Vito und Mercedes-Benz Viano. Das Angebot reichte bis hin zum 8-Sarg-Transporter.

Weiterhin dienten auch Fahrzeuge anderer Marken als Basis für Bestattungswagen, insbesondere die Transporter Ford Transit, Chrysler Voyager und der VW-Bus. Zu den umgebauten Personenwagen gehören Modelle wie etwa Borgward Isabella, Opel Kapitän, Opel Admiral, BMW 502 BMW E38, Audi V8, Mercedes-Benz W 186, Mercedes-Benz W 100 und spätere Mercedes-Benz S-Klassen.

Pollmann war ein inhabergeführtes Unternehmen, bis sich der Inhaber 2005 aus Altersgründen zurückzog und den Karosseriebau an einen Finanzinvestor verkaufte. Im Oktober 2008 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet, die endgültige Schließung erfolgte am 30. November 2008. Das Firmengelände wurde geräumt und zur Weitervermietung umgebaut."
(Quelle Wikipedia)

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